Zum 1. August 2024 (oder später) biete ich einen Ausbildungsplatz für eine

Berufsausbildung zur/zum Notarfachangestellten (m/w/d)

an. Da der Beruf der/des Notarfachangestellte/n weitgehend unbekannt ist, möchten ich Ihnen nachfolgend einige Hintergrundinformationen dazu geben:

Ob Hauskauf, Unternehmensgründung, Ehevertrag, Testament oder Vorsorgevollmacht: Der Notar begegnet Ihnen in zahlreichen Situationen. Er berät die Beteiligten, erarbeitet Vertragsentwürfe und beurkundet Rechtsgeschäfte und verhindert schon im Vorfeld durch geeignete Vertragsgestaltungen und klare Formulierungen, dass es später zu unliebsamen Auseinandersetzungen kommt. Die von ihm entwickelten Problemlösungen werden durch die notarielle Beurkundung festgehalten.

Doch Notare sind keine Einzelkämpfer. Sie arbeiten im Team – zusammen mit ihren Notarfachangestellten.

Was machen eigentlich Notarfachangestellte?

Notarfachangestellte sind quasi „die rechte Hand“ des Notars und unterstützen den Notar bei allen täglich anfallenden Aufgaben.
Im Rahmen ihrer Tätigkeiten erledigen Notarfachangestellte wesentliche Teile der Korrespondenz mit den Klienten, Gerichten, Behörden und Banken. Sie nehmen Beurkundungsaufträge entgegen, führen Vorbesprechungen mit den Beteiligten, beschaffen erforderliche Unterlagen und Dokumente und erstellen die Kostenrechnungen. Sie stehen den Klienten mit Rat und Tat als Ansprechpartner zur Verfügung, bereiten selbständig Urkundsentwürfe vor, erstellen Schriftstücke wie Erbscheinsanträge, Vollmachten, eidesstattliche Versicherungen oder Unterschriftsbeglaubigungen.

Ein wesentlicher Bereich der Tätigkeit der Notarfachangestellten stellt auch die Abwicklung der beurkundeten Vorgänge dar. Notarfachangestellte sorgen z.B. dafür, dass bei Immobilienverkäufen Forderungen der Bank abgelöst werden können, der Eigentumswechsel bei einem Hauskauf im Grundbuch vollzogen wird oder die Satzungsänderung einer GmbH ist im Handelsregister eingetragen wird.

Als Notarfachangestellte/r begleiten Sie Menschen in den wichtigsten Phasen ihres Lebens. Das kann zum Beispiel so aussehen:

Frau Fuchs und Herr Hase möchten heiraten. Der Notar berät die Verlobten dazu und erstellt mit Ihrer fachlichen Unterstützung als Notarfachangestellte/r einen Ehevertrag. Irgendwann kauft Familie Fuchs/Hase ein Haus. Sie bereiten als Notarfachangestellte/r den Kaufvertrag vor, klären Änderungs- und Ergänzungswünsche mit den Kaufvertragsparteien, holen alle für den Verkauf erforderlichen Genehmigungen und Unterlagen bei Banken, Behörden und Gerichten ein und überwachen und veranlassen die Eigentumsumschreibung durch das Grundbuchamt. Wenn Frau Fuchs sich mit ihrem eigenen Unternehmen selbständig macht, bereiten Sie die GmbH-Gründung vor, veranlassen die Eintragung im Handelsregister und kümmern sich auch im weiteren Verlauf um alle handels- und gesellschaftsrechtlichen Angelegenheiten der Gesellschaft. Familie Fuchs/Hase bekommt Nachwuchs. Sie wirken als Notarfachangestellte/r daran mit, für das Ehepaar einen Erbvertrag zu erstellen, in dem nicht nur geregelt wird, wer erbt, wenn Frau Fuchs oder Herr Hase sterben, sondern auch wer sich um die Kinder kümmern soll und deren Vermögen verwaltet, falls Frau Fuchs und Herr Hase sterben sollten, wenn die Kinder noch sehr jung sind. Auch die Erstellung einer Vorsorgevollmacht oder einer Patientenverfügung für Frau Fuchs und Herrn Hase, mit der die Eheleute eine Vertrauensperson bevollmächtigen, umfassend für sie handeln, wenn sie wegen Unfall, Krankheit oder Alter nicht mehr selbst ihre Dinge regeln können, gehört zu Ihren Aufgaben als Notarfachangestellte/r. Und all das machen Sie als Notarfachangestellte sehr weitgehend selbstständig!

Wie sind die Verdienstmöglichkeiten und die Zukunftsaussichten für Notarfachangestellte?

Den hohen Anforderungen entsprechend erwarten Sie sehr gute Verdienstmöglichkeiten, und zwar nicht erst nach Abschluss Ihrer Ausbildung, sondern auch bereits während der Ausbildung. Über konkrete Zahlen spreche ich gerne mit Ihnen im Bewerbungsgespräch.

Nach Abschluss Ihrer Ausbildung stehen Ihnen zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten und Weiterqualifizierungsangebote offen, wie z.B. die Fortbildung zur/zum Notarfachassistentin/Notarfachassistenten und zur/zum Notarfachreferentin/Notarfachreferenten. Die Verdienstmöglichkeiten steigen dann natürlich entsprechend.

Als Notarfachangestellte/r erwartet Sie ein dauerhaft sicherer Arbeitsplatz. Notare sind Amtsträger und somit eine öffentliche Stelle, wie eine Behörde oder ein Gericht. Auch während der Corona-Pandemie muss(te) sich im Notariat niemand Gedanken über seinen Arbeitsplatz machen. Aufgrund ihrer herausgehobenen Bedeutung für das Rechtswesen mussten alle Notariate geöffnet bleiben.

Das Notarfachangestellte hervorragende Zukunftsaussichten und dauerhaft sichere Arbeitsplätze haben, hat mehrere Gründe:

  • Die stetig wachsenden Anforderungen im Rechts- und Wirtschaftsleben führen dazu, dass die Tätigkeit des Notars immer umfangreicher und arbeitsintensiver wird. Einer seit vielen Jahren unverändert hohen Nachfrage an ausgebildeten Notarfachangestellten steht eine verhältnismäßig kleine Anzahl von ausgebildeten Fachkräften gegenüber. Notarfachangestellte sind schon seit vielen Jahren „Mangelware“, und dies wird auch auf absehbare Zeit so bleiben.
  • Die Zahl der Notarinnen und Notare ist staatlich reglementiert. In Wülfrath gibt es beispielsweise nur einen Notar, in Mettmann zwei Notare. Selbst in einer Millionenstadt wie Köln gibt es weniger als 50 Notare. Dies sichert das „Überleben“ und die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Notars, selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
  • Zugang zum Amt des Notars haben nur besonders herausragend qualifizierte Juristen, die das erste und das zweite Juristische Staatsexamen als die Besten ihres Jahrgangs absolviert haben. So ist gewährleistet, dass sich Notarinnen und Notare stets durch besondere Fachkunde und Kompetenz auszeichnen und insoweit nicht leicht ersetzbar sind.
  • Notare bieten eine Dienstleistung an, die nur Notare durchführen dürfen: die Errichtung notarieller Urkunden. Wer eine Immobilie kaufen oder verkaufen möchte oder mit einer Grundschuld belasten möchte, muss zwingend zum Notar („Beurkundungszwang“). Gleiches gilt für denjenigen, der einen Ehevertrag abschließen will oder eine Gesellschaft gründen will. Aber auch in den Bereichen, in denen man nicht zwingend zum Notar muss, bitten viele Menschen den Notar um rechtlichen Rat und lassen z.B. ihr Testament oder Ihre Vorsorgevollmacht vom Notar ausarbeiten, weil sie wissen, dass er in den von ihm betreuten Rechtsgebieten besonders kompetent und herausragend qualifiziert ist.

Wie läuft die Ausbildung ab?

Die Ausbildung dauert drei Jahre, kann aber verkürzt werden, wenn wegen einer früheren Ausbildung oder aus sonstigen Gründen die Ausbildung voraussichtlich in kürzerer Zeit erfolgreich beendet werden kann.

Es handelt sich um eine Ausbildung im dualen System, d.h. Sie besuchen an zwei Tagen in der Woche die Berufsschule (nach Ihrer Wahl in Düsseldorf oder in Köln), den Rest der Arbeitswoche arbeiten Sie im Notariat. Die Ausbildung ist sehr anspruchsvoll und erstreckt sich auf alle notarrelevanten Rechtsgebiete (Grundstücksrecht, Erbrecht, Familienrecht, Handels- und Gesellschaftsrecht, notarielles Berufs- und Verfahrensrecht und Notarkostenrecht). Die Ausbildung wird mit mehreren schriftlichen Prüfungen und einer mündlichen Prüfung abgeschlossen.

Welche Fähigkeiten und Eigenschaften sollte ich haben, um eine Ausbildung als Notarfachangestellte/r zu absolvieren?

Ein bestimmter Schulabschluss ist für die Ausbildung zur Notarfachangestellten/zum Notarfachangestellten zwar nicht vorgeschrieben. Da die Ausbildung jedoch sehr anspruchsvoll ist, sollten Sie mindestens einen guten Realschulabschluss, besser noch die allgemeine Hochschul- oder Fachhochschulreife mitbringen.

Auch wenn Sie vielleicht vor der Entscheidung stehen, Ihr bereits begonnenes Jurastudium abzubrechen oder wegen der mäßigen Berufsaussichten vielleicht gar nicht erst aufnehmen möchten, ist der Beruf der/des Notarfachangestellten möglicherweise genau der Richtige für Sie. Als Notarfachassistent/Notarfachreferent/in, ggf. auch mit einem Aufbaustudiengang als Notarfachwirt, können Sie die Position eines Notariatsbüroleiters bzw. Bürovorstehers bekleiden. In Punkto Gehalt werden Sie dann viele Juristen mit Hochschulabschluss übertreffen.

Da schriftliche und mündliche Kommunikation ihr „täglich Brot“ sein werden, sollten insbesondere gute Noten im Fach Deutsch zeigen, dass Rechtschreibung und Ausdrucksfähigkeit zu Ihren Stärken zählen.

Es kommt aber auch auf genaues Arbeiten an. Wenn man Sie des Öfteren schon einmal als „Erbsenzähler“ betitelt hat, sind Sie im Notariat genau richtig. „Die Fünf mal gerade sein lassen“ geht im Notariat leider nicht.

Im Notariat haben Sie mit jungen und alten, armen und wohlhabenden, freundlichen und schwierigen Klienten zu tun. Sie erleben die gesamte Bandbreite der Bevölkerung. Wenn Sie daher gerne mit Menschen zu tun haben, freundlich und zuvorkommend mit Klienten und Kollegen umgehen können und mit den vertraulichen Informationen, die täglich an Sie herangetragen werden, verschwiegen umgehen können, sind Sie im Notariat sehr gut aufgehoben.

Worauf sollte ich bei der Wahl des Ausbildungsnotariates achten?

Nicht immer bekommen Auszubildende eine faire Chance auf eine gute Ausbildung. In vielen Ausbildungsberufen werden sie als billige Arbeitskräfte angesehen. Wer seine Ausbildungszeit ausschließlich damit verbringt, Kaffee zu kochen, Dokumente zu kopieren und Akten wegzuhängen oder Botengänge zu erledigen, wird nicht ausgebildet, sondern ausgenutzt. Selbst wenn Sie viel Eigeninitiative mitbringen, werden Sie dann nicht so ausgebildet, wie es nötig ist, um erfolgreich in dem Beruf zu arbeiten.

Mein Notariat in Wülfrath ist ein kleines Notariat. Anders als in vielen großen Notariaten werden Sie in sämtlichen notariellen Bereichen tätig und können sich breite Kenntnisse aneignen. Hier gibt es keine Fachabteilungen, in denen Mitarbeiter ausschließlich nur ein Rechtsgebiet bearbeiten, bei uns macht jeder alles und jeder hat die Möglichkeit, in der Ausbildung auch alles zu erlernen.

Um Ihre Ausbildung kümmern sich nicht nur die erfahrenen Mitarbeiter, sondern auch ich persönlich als Notar. Auch dies ist anders in vielen großen Notariaten, in denen die Auszubildenden den Notar, der von einem Beurkundungstermin zum nächsten eilt, nur selten zu Gesicht bekommen.

In vielen großen Notariaten werden häufig mehrere Auszubildende eines gleichen Jahrgangs beschäftigt. Bei mir sind Sie nicht eine/r unter vielen. Während des größten Teils Ihrer dreijährigen Ausbildung werden Sie der/die einzige Auszubildende in meinem Notariat sein und kommen so in den Genuss einer umfassenden und qualifizierten Ausbildung. Dass Ihnen als Auszubildende/r genauso wie allen bereits ausgebildeten Fachkräften ein eigener, voll ausgestatteter EDV-Arbeitsplatz zur Verfügung steht, ist bei mir selbstverständlich.

Sie werden sich fragen, warum mein Team und ich uns bei Ihrer Ausbildung solche Mühe geben?
Offen gesagt: auch aus Eigennützigkeit! Ich sehe meine/n Auszubildende/n als meine künftige/n Mitarbeiter/in, die/den ich nach der Ausbildung gerne in eine Festanstellung übernehmen möchte. Aber auch wenn Sie nach Abschluss Ihrer Ausbildung nicht weiter in einem Notariat arbeiten möchten, stehen Ihnen alle Türen offen. Schauen Sie einmal in die Stellenanzeigen von großen Banken, Unternehmen, Versicherungen und öffentlicher Verwaltung. Notarfachangestellte werden gezielt von all diesen Arbeitgebern geschätzt und gesucht, weil bekannt ist, dass die anspruchsvolle Ausbildung zur/zum Notarfachangestellten zu wesentlich mehr befähigt, als eine klassische kaufmännische Ausbildung oder die Ausbildung in der Verwaltung oder bei einem Rechtsanwalt.

Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf und den Fortbildungsmöglichkeiten finden Sie hier:

Informationen der Bundesnotarkammer zum Ausbildungsberuf Notarfachangestellte/r
Website der Notarkammern zum Ausbildungsberuf Notarfachangestellte/r
Informationen der Rheinischen Notarkammer zum Ausbildungsberuf Notarfachangestellte/r
Informationsfilm zum Ausbildungsberuf Notarfachangestellte/r

Konnte ich Ihr Interesse wecken?

Dann freue mich darauf, Sie kennen zu lernen. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung, die neben dem Anschreiben und dem Lebenslauf auch die letzten zwei Schulzeugnisse enthalten sollte, bevorzugt per E-Mail an die vertrauliche E-Mail-Adresse notar@notar-fassbender.de oder per Post an Notar Dr. Karl-Josef Faßbender, persönlich/vertraulich, Wilhelmstraße 96, 42489 Wülfrath.